dem was anhand von Bildmaterial verifiziert werden kann schon sehr nahe. Die anderen Pläne hätten den Bahnhof wesentlich weiter wachsen lassen.
Mit den beiden Rüstungsbetrieben stieg auch der Personenverkehr stark an. So erhielt der Bahnhof Glinde einen Inselbahnsteig und in der Kurve zur KuHa einen weiteren Bahnsteig. Zeitzeugen berichteten von einem weiteren Behelfsbahnsteig am Streckengleis nach Boberg - Havighorst in Höhe Havighorster Weg um die Arbeiter der neuen Siedlung am Papendieker Redder/Kleiner Glinder Berg direkt ins Werk und zurück zu befördern. Diese Siedlung wurde im Volksmund die Krupp-Siedlung genannt. Die sogenannte Zeugamtsiedlung entstand für die Arbeiter des HZA an der Mühlenstraße/Mittelstraße/Bahnstraße. Weiter zur Ortsmitte hin wurden an der Mühlenstraße Wohnhäuser für die Angestellten und Unteroffiziere des Zeugamtes gebaut und mit direktem Zugang zum HZA
Die Sequenzen oben und unten stammen aus dem Ende der 1950er Jahre und reichen bis nach 1960. Die AKN hat mittlerweile auf Dieselantrieb umgestellt und ist mit der V6 und einem gemischten Güterzug in Glinde. Zu dieser Zeit konnte im Bahnhofsgebäude auch noch Stückgut geliefert und abgeholt werden. Daneben wurde weiterhin das britische Depot und die Firmen auf dem Gelände der ehemalige KuHa mit Material versorgt. Es war ein reger Güterverkehr zu beobachten. Man beachte die fehlende Seitenrampe links im Bild.
In den 1970er Jahren veränderte sich das Umfeld des Bahnhofs sehr. Die Gebäude des Holzhändlers zwischen den Gleisanlagen waren zurück gebaut. Auf einem Gelände nördlich zur Ortsmitte hin fand dieser sein neues Anwesen wie auf dem Bild links zu erkennen ist. Die Umgestaltung der gesamten Ortsmitte brachte eine neue Straßenführung mit sich wodurch der Helenenweg und die Sönke-Nissen-Allee entstanden. Die ersten Reihenhäuser am Helenenweg sind auch links zu erkennen. Hier befand sich früher der Feuerlöschteich und ist somit die tiefste Stelle im Umfeld.
Auch die Bahnhofstraße wurde neu gestaltet, dort entstanden zwei neue Wohnhäuser zwischen denen die Bahntrasse in Richtung Bundeswehrdepot verlief. In Anlehnung der französischen Partner- stadt wurde diese Straße in Avenue St. Sebastian umbenannt.
In diesem Jahrzehnt war das Güteraufkommen für den Stück- wie auch Massengutverkehr noch sehr erheblich, sie die Aufnahmen zeigen. Neben der jährlichen Rübenkampagne wurden auch noch Stückgüter im Glinder Bahnhof angenommen und ausgegeben. Zum 1. Juni 1975 beantragt die AKN allerdings die Schließung des Stückguts welche kurze Zeit darauf umgesetzt wurde. Nunmehr fanden im Bahnhof Glinde nur noch Massengüter ihren Umschlagsplatz und der Culemeyerbetrieb nach Gut Schönau brachte Abwechselung. Oben links ist zu diesem Zeitpunkt noch der Prellbock des Schutzgleises von der KuHa kommend zu erkennen.
Nach langer Zeit der dieselbespannten Züge gab es am 13.12.1977 ein Wiedersehen mit einer Dampflok, die mit lauten Pfeifen ihre Anwesenheit ankündigte. Die Lok Nr. 1 der Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn erreichte an diesem Tag bei der Abnahmefahrt den Bahnhof Glinde. Nach bestandener Lastprobe wurde diese Lok in den Folgejahren für so manche Sonderfahrt genutzt.
Eine winterliche Aufnahme aus dem Jahr 1976 zeigt das untere Bild von der westlichen Einfahrt aus. Auch hier ist noch im ehemaligen Schutzgleis von der KuHa der Prellbock zu erkennen.
Im Februar 1979 kommt die MAK V2.016 vom Typ G 1100 BB der AKN mit einem Güterzug zum Bundeswehrdepot nach Glinde. Sehr gut ist oben die Durchfahrt in Richtung Depot zwischen den beiden Wohnblöcken an der Avenue St. Sebastian zu erkennen. Aus dem Depot wird ein gedeckter Güterwagen mitgebracht und vor dem Bahnhofsgebäude fotografisch festgehalten. Im Anschluss daran rangiert die Lok im Bahnhof um die Rückleistung nach Tiefstack zusammenzustellen. Hierbei handelt es sich um die in dieser Zeit eingeführten und sehr beliebten Haus-zu-Haus Container, die an der Ladestraße auf Abholung warten. Abschließend dann eine Aufnahme des Güterzuges beim Verlassen des Bahnhofs Glinde.