Papendorf

Der Gleisplan des Bahnhofs Papendorf im Jahre 1949, der digital überarbeitet wurde.

Auch der Bahnhof Papendorf war zweigleisig ausgelegt.  Der Bahnsteig und das Bahnhofsgebäude lagen am Hauptgleis. Einen Abort findet man im obigen Gleisplan nicht aber auf dem Bild unten hat es den Anschein eines solchen Gebäudes. Die Ladestraße war mit zwei Weichen angeschlossen, die durch jeweils eine Gleissperre gesichert waren. Der Bahnhof lag auf einer Höhe von 48,92m über NN.

Der Papendorfer Chronik sind die Erinnerungen des Dieter Müthel zu entnehmen. Er weiß zu berichten, dass der Weg zur Schule gerade im Winterhalbjahr sehr matschig war. Deshalb ging man an den Schienen entlang. Die Schottersteine zwischen den Schwellen waren beliebte Wurfgeschosse. Als Zielscheibe dienten die Isolatoren der Telefonleitung entlang der Bahn. Deshalb erschien dann auch häufiger der Streckenmeister Hein Knaak in der Schule.

Die Aufnahme oben zeigt Gerda und Hans-Jürgen Hintz im Jahr 1938 vor der alten Schule bei der Vorbeifahrt eines der beiden Triebwagen.

Dieter Müthel erinnert sich auch noch einiger Bediensteter der Bahn aus dem Ort. So waren Otto Nagel als Heizer, Willi Wahrmann während des Krieges als Lokführer und Otto Knaak nach dem Krieg für den Fahrkartenverkauf und die Zugabfertigung beschäftigt.

Als dann am 17. März 1952 die Kreisbahn sillgelegt wurde begann schnell danach der Rückbau der Gleise.  Das untere Foto zeigt einen Teil dieses Abräumzuges bei Papendorf.

Nach dem Ende der Kreisbahn begann der Verkauf der Gebäude und Grundstücke.  In der Chronik Papendorf berichtet der Land-wirt Hermann Burmeister über den Erwerb des Bahnhofs. Er kam als Flüchtling 1952 nach Papendorf und erhielt vom Bürger-meister Ernst Wilhöft die Erlaubnis das leerstehende Gebäude zu beziehen. Nach notdürftigen Reparaturen konnte der ehemalige Bahnhof am 1. Juli 1953 bezogen werden. Bald darauf kam jemand vom Amt und wollte Miete beziehen, man einigte sich auf 10 Mark. Im Jahr 1956 konnte dann das Gebäude für 3000 Mark gekauft werden. Dies wurde zum Teil durch den Verkauf des Pflasters an eine Nachbargemeinde finanziert. Darüber berichtete dann ein Jahr später die Zeitung 'Hör Zu' mit einem kleinen Artikel.

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