Lauenburg - Stormarn - Express


Am 1.3.1980 verkehrte der Lauenburg-Stormarn-Express von Lübeck über Schmilau, Hollenbek, Ratzeburg, Mölln, Güster, Roseburg, Büchen, Schwarzenbek, Trittau, Tiefstack, Boberg-Havighorst nach Glinde und zurück über Mollhagen, Blumendorf nach Lübeck. Nach unseren Forschungen war dies der erste offizielle Personenzug nach der Stilllegung der Südstormarnschen Kreisbahn. Dieser wurde von den Herren Hecht und Franke des Vereins Lübecker Verkehrsfreunde organisiert. Ein so imposantes Ereignis war der Lokalpresse auch einen bebilderten Bericht wert.
Die Einfahrt des Zuges in den Bahnhof Glinde wurde interessiert von den Glinder Bürgern aufgenommen. Viele erinnerten sich noch an die Zeit als hier der Personenverkehr intakt war. Vielleicht lag es aber auch an dem deftigen Mittagessen aus der Feldküche des Malteser Hilfdienstes, das die klammen Finger wieder geschmeidig machte.
Zur Freude der Kinder, die so ein Spektakel eher selten zu Gesicht bekamen, dröhnte die V100 aus dem Betriebswerk Lübeck langsam in den Bahnhof. So wurde das Umsetzen der Lok  BR212-128-3 genauestens beobachtet. Sie zog die beiden Doppelstockwagen des VLV auf dieser historischen Sonderfahrt.
Abfahrbereit steht der Zug im Glinder Bahnhof, begleiten wir ihn noch ein Stück in die Nachbargemeinde. Bei der Rückfahrt der Garnitur mit erneutem Halt in Boberg - Havighorst konnte auch hier eine rege Beteiligung interessierter Bürger festgestellt werden. Im Bahnhofsgebäude war damals schon die im Aufbau befindliche Modelleisenbahnanlage des MEC Hamburg e.V.  zu bestaunen.
Bereit zur Weiterfahrt wartet der Zug auf das Abfahrsignal. Der eisenbahnbegeisterte Kay Siebert wird dieses in wenigen Augenblicken erteilen. Dann setzt sich die Garnitur in Richtung Tiefstack in Bewegung. Die Dampfheizung hinterlässt ein letztes Wölkchen und gibt den Blick auf die noch vorhandene Ladestraße frei.
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